Zertifikate – vielfältige Chancen mit Struktur
Zertifikate bieten Anlagemöglichkeiten für jeden Geschmack, denn mit ihnen lassen sich vielfältige Strategien umsetzen.
Zertifikate eröffnen Anlegerinnen und Anlegern eine ganze Welt an Anlagestrategien – von sicherheitsorientiert bis spekulativ. Manche bieten Bonusschancen oder Sicherheitspuffer, andere Rabatte (Discounts) oder sogar Garantieelemente. Für fast jedes Anlageziel gibt es ein passendes Zertifikat.
Zertifikate eignen sich besonders, wenn du in spezielle Märkte oder Trendthemen investieren möchtest, ohne einzelne Aktien kaufen zu müssen. Und auch in Seitwärtsmärkten, also bei kaum veränderten Kursen, können bestimmte strukturierte Produkte interessante Renditechancen bieten.
Wie Anleihen sind Zertifikate Schuldverschreibungen – meist von Banken emittiert. Du verleihst also Geld an den Emittenten und wirst dafür an der Kursentwicklung eines Basiswerts beteiligt – zum Beispiel einer Aktie, einem Index, einem Rohstoff, einer Währung oder einem Zinssatz.

Sicherheit und Risiko – für jeden Anlegertyp das passende Produkt
Zertifikate können sehr unterschiedlich funktionieren:
- Manche bilden die Kursentwicklung ihres Basiswerts 1:1 nach.
- Andere entwickeln sich entgegengesetzt, also gegenläufig zum Basiswert.
- Wieder andere verstärken Kursbewegungen überproportional – sie besitzen also einen Hebel, der Chancen und Risiken gleichermaßen vergrößert.
Es gibt Zertifikate mit Sicherheitsschwellen, Bonusgrenzen oder Höchstbeträgen, die das Chance-Risiko-Profilbestimmen. Damit kannst du – je nach Produkt – eher defensiv oder chancenorientiert investieren.
So findest du dein passendes Zertifikat
Überlege zuerst, in welchen Markt oder Index du investieren möchtest.
Dann prüfe, ob es dafür ein Zertifikat gibt – auf boerse-frankfurt.de findest du eine umfassende Übersicht zum Zertifikatehandel sowie praktische Suchhilfen. Auch viele Online-Broker und Finanzportale bieten Vergleichstools an.
Achte beim Vergleich besonders auf:
- Kosten und Spreads: also die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis
- Bonität des Emittenten: Wie zuverlässig ist die Bank, die das Zertifikat herausgibt?
Wichtige Merkmale von Zertifikaten
- In der Regel keine oder nur geringe Ausgabeaufschläge und Managementgebühren
- Schon mit kleinen Beträgen kannst du komplexe Marktstrategien abbilden
- Täglicher Börsenhandel mit laufenden Kauf- und Verkaufskursen durch den Emittenten
- Möglichkeit, auch bei fallenden oder seitwärts laufenden Märkten Gewinne zu erzielen
Laufzeit und Bezugsverhältnis
Viele Zertifikate haben eine feste Laufzeit von mehreren Jahren, es gibt aber auch unbegrenzte Varianten, ähnlich wie „ewige Anleihen“. Diese eignen sich gut für langfristig orientierte Anleger*innen, da kein ständiger Neukauf nötig ist.
Das Bezugsverhältnis bestimmt, auf welchen Anteil des Basiswerts sich ein Zertifikat bezieht.
Beispiel: Ein DAX-Zertifikat mit einem Bezugsverhältnis von 1:100 spiegelt 1/100 des Indexwerts wider.
Steht der DAX bei 10.000 Punkten, kostet das Zertifikat 100 Euro. So kannst du schon mit kleinen Beträgen an der Entwicklung des gesamten Index teilhaben.
Der Spread – kleine Spanne, großer Unterschied
Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Briefkurs) und dem Verkaufspreis (Geldkurs). Er stellt eine indirekte Kostenkomponente dar.
Beispiel:
Steht der DAX bei 10.000 Punkten, bietet der Emittent ein DAX-Zertifikat (1:100) für 100,00 Euro an, der Rückkaufpreis liegt bei 99,96 Euro. Der Spread beträgt also 0,04 Euri oder 0,04 Prozent.
Das bedeutet: Der Kurs des Zertifikats muss erst um diese Spanne steigen, bevor du es ohne Verlust wieder verkaufen kannst.
Wenn du zwischen mehreren Zertifikaten mit ähnlicher Struktur wählst, achte auf die relative Handelsspanne – sie beeinflusst deine Rendite spürbar.
Risiken von Zertifikaten
Zertifikate sind keine Unternehmensbeteiligungen. Du besitzt also keine Stimmrechte oder Dividendenansprüche – sondern lediglich ein Schuldrecht gegenüber dem Emittenten.
Das bedeutet auch:
- Bonitätsrisiko: Gerät die herausgebende Bank in Zahlungsschwierigkeiten oder Insolvenz, ist dein Kapital nicht geschützt.
- Marktrisiko: Wie bei allen Wertpapieren hängt dein Ertrag von der Entwicklung des Basiswerts ab.
- Komplexität: Einige Zertifikate haben komplizierte Strukturen – prüfe daher immer, ob du das Produkt wirklich verstehst, bevor du investierst.

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