Aktien – Anteile an Unternehmen

Aktien sind Wertpapiere, die Anteile an einem Unternehmen verbriefen. Wer eine Aktie besitzt – also Aktionärin oder Aktionör ist –, wird Miteigentüme des Unternehmens und profitiert von Dividenden (Gewinnbeteiligungen) sowie möglichen Kursgewinnen.

Aktionäre haben aber nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Gleiches gilt für die Unternehmen, die Aktien ausgeben – sie müssen bestimmte Transparenz- und Berichtspflichten erfüllen.

An der Frankfurter Wertpapierbörse sind Aktien der meistgehandelte Wertpapiertyp.

Merkmale von Aktien

Aktien werden von Aktiengesellschaften (AGs) oder Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaAs) ausgegeben.
Sie können börsennotiert sein – müssen es aber nicht.

Der große Vorteil eines Börsenlistings: Durch das ständige Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage wird der aktuelle Marktwert der Aktie transparent ermittelt.

Als Aktionär bist du am Grundkapital des Unternehmens beteiligt – entweder prozentual oder in Höhe des aufgedruckten Nennwerts.
Die konkreten Rechte und Pflichten ergeben sich aus dem Aktiengesetz sowie aus der Satzung der jeweiligen Gesellschaft.

Rechte von Aktionär*innen

Als Aktionär hast du unter anderem folgende Rechte:

• Teilnahme an der Hauptversammlung
• Stimmrecht auf der Hauptversammlung
• Anspruch auf Gewinnbeteiligung (Dividende)
• Recht auf Anteil am Liquidationserlös, falls die Gesellschaft aufgelöst wird
• Bezugsrecht, wenn neue Aktien ausgegeben werden

Warum Unternehmen Aktien ausgeben

Für Unternehmen ist die Ausgabe von Aktien eine Form der Eigenkapitalfinanzierung. Gerade junge oder wachstumsstarke Unternehmen nutzen Börsengänge, um Kapital für Innovationen und Expansion zu gewinnen.

Dabei wählen sie eines der gesetzlich definierten Marktsegmente der Börse, die sich in ihren Transparenzanforderungen unterscheiden – etwa in Bezug auf Berichtspflichten oder Ad-hoc-Mitteilungen. Diese Regeln dienen dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger, sorgen für Vertrauen in den Kapitalmarkt.

Arten von Aktien

Aktien unterscheiden sich nach mehreren Kriterien – insbesondere nach Nennwert, Eigentumsform und Stimmrechten.

1. Nennwert- und Stückaktien

• Nennwertaktien geben einen festen Betrag am Grundkapital in Euro an (z. B. 1 Euro je Aktie).
• Stückaktien verbriefen einen bestimmten prozentualen Anteil am Grundkapital, z. B. 1/1.000.000 des Unternehmens.

2. Inhaber-, Namens- und vinkulierte Namensaktien

• Inhaberaktien gehören dem, der sie besitzt – ein Eigentumsnachweis reicht.
• Namensaktien sind auf den Namen der Aktionär*innen ausgestellt und werden im Aktienregister eingetragen.
• Vinkulierte Namensaktien dürfen nur mit Zustimmung der Gesellschaft übertragen werden – häufig bei Familien- oder Traditionsunternehmen.

3. Stamm- und Vorzugsaktien

• Stammaktien verleihen alle üblichen Aktionärsrechte, einschließlich Stimmrecht.
• Vorzugsaktien bieten in der Regel höhere Dividenden, haben aber kein Stimmrecht.

Chancen und Risiken von Aktien

Aktien sind Chancen- und Risikopapiere zugleich. Ihr Preis – der Kurs – spiegelt die Erwartungen der Anlegerinnen und Anelger an die künftige Gewinnentwicklung eines Unternehmens wider. Gute oder schlechte Nachrichten, Markttrends oder politische Ereignisse können den Kurs kurzfristig stark beeinflussen.

Langfristig gesehen haben Aktien in der Vergangenheit jedoch oft höhere Renditen erzielt als andere Anlageformen. Neben Kursgewinnen spielt auch die Dividendenrendite eine wichtige Rolle – sie setzt die jährliche Ausschüttung ins Verhältnis zum aktuellen Kurswert.

In Deutschland besitzen bislang weniger als 20 Prozent der Bevölkerung Aktien oder Fondsanteile – im europäischen Vergleich ein niedriger Wert. Aktuelle Statistiken veröffentlicht regelmäßig das Deutsche Aktieninstitut (DAI).

Sonderformen von Aktien

• REITs (Real Estate Investment Trusts):
  Spezialgesellschaften, die in Immobilien investieren. Sie unterliegen klaren Regeln zu Geschäftszweck und Gewinnausschüttung und ähneln daher Immobilienfonds.
• ADRs (American Depositary Receipts):
  Austauschscheine, die den Handel ausländischer Aktien an US-Börsen ermöglichen. Sie stehen stellvertretend für Originalaktien, die in anderen Ländern gelistet sind.

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